Künstler-Gespräch und Eröffnung der Einzelausstellung von Dagmar Ranft-Schinke Dagmar Ranft-Schinke, geboren 1944, war von 1969 bis 1984 die Ehefrau von Thomas Ranft. Beide studierten an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig und waren in den 1970er Jahren Teil eines Kunstgeschehens, das damals Furore machte und DDR-Kunstgeschichte schrieb, in Karl-Marx-Stadt, heute wieder Chemnitz. Davon profitieren die beiden und Ihre damaligen Weggefährten der "Galerie Oben" und der Produzentengalerie und Künstlergruppe "Clara Mosch" noch heute,- ihre Werke sind in nationalen und internationalen Sammlungen vertreten und Ihr gemeinsames, damaliges Ausloten von Kunstgrenzen der Stolz der ostdeutschen Galeristenszene in Chemnitz, von denen gleich mehrere sie noch heute in ihren Galerien vertreten. Die Kunstsammlungen am Theaterplatz in Chemnitz haben sich in einer aktuellen Ausstellung dieser Geschichte angenommen und präsentieren Originaldokumente, Fotos, Plakate, Pos...
Die Einladungskarte zur Ausstellung liegt in meiner Hand, ich drehe sie um. Auf der Rückseite steht ein kurzer Informationstext zum gemalten Werk des Künstlers: " (...) Kühe, Schweine und Hühner erobern sich den Stadtraum und begegnen Menschen auf Augenhöhe. Schlachthäuser und Mastanlagen sind ruiniert. Tiere treten als Handelnde und Mitgestaltende in Erscheinung. Seit gut 13 Jahren setzt sich der Leipziger Maler mit dem gesellschaftlichen Mensch-Tier-Verhältnis auseinander und zeigt Perspektiven eines herrschaftsfreien Zusammenlebens. " Das Bild, das für die Vorderseite ausgewählt wurde, zeigt ein solches, gemaltes Szenario: Menschen und Tiere zusammen im städtischen Raum, hier an einer Bushaltestelle... Zu sehen ist eine Gruppe von 4 Wildschweinen, zwei davon Ferkel, die gemächlich an der Haltestelle auf dem grauen Asphalt vorbeizieht. Im Hintergrund drei Menschen, ein alter Mann, ein Teenie und ein Junge. Menschen wie Du & ich. Zeitgenössische Menschendarstellu...